Donnerstag, 22. Oktober 2015

Lasst die Kinder doch einfach mal machen!!!

Lasst die Kinder bitte 
  • mit entscheiden, was gemacht wird
  • Dinge herstellen, die altersentsprechend und wirklich realisierbar sind
  • selber entscheiden, was, wie und wo sie malen oder kleben möchten
  • selbst entscheiden, wo und wie ihr Kunstwerk aussehen soll
  • mit möglichst vielen verschiedenen Materialien experimentieren
  • auch mal nichts machen
Ich weiß nicht, ob ich die Berechtigung habe, diesen Blogeintrag zu schreiben, denn ich kenne das, was ich heute bei anderen so oft misstrauisch begutachte, auch von mir selbst. Als ich angefangen habe, Kinder zu betreuen und dabei auch die ersten kreativen Werke entstanden, ja, da waren meine Kinder damals wohl auch so manches mal ziemlich unkreativ und das Lob, das sie am Nachmittag bekamen, galt wohl eher mir, als den Kindern. ABER: Ich habe natürlich mit jedem Werk auch dazu gelernt und vor allem habe ich Kritik angenommen und ernst genommen und (am allerwichtigsten) ich habe mich und meine Arbeit reflektiert! Deshalb kann ich heute ruhigen Gewissens sagen, dass ich meine Kinder (fast immer) machen lasse, wie sie es möchten und nicht, wie ich es mir vorstelle.... (Niemand ist unfehlbar und ich natürlich auch nicht und so passiert es mir auch heute noch manchmal, dass ich mich doch dabei erwische, wie ich doch eingreife.)
Doch worum geht es denn nun eigentlich? Es geht um Mal- und Bastelarbeiten von und mit Kindern und insbesondere um die von U3-Kindern. Ich sehe immer wieder und leider auch immer häufiger, wie in sozialen Netzwerken Bilder gepostet werden, wo sich mir sofort die Frage aufdrängt: Was haben die Kinder davon eigentlich noch selbst gemacht? Und wenn kein fertiges Werk zu sehen ist, dann kommen immer wieder die gleichen Fragen: "Was bastelt ihr mit den Kindern für die Eltern zu Weihnachten?" (Wobei sich Weihnachten optional durch Muttertag, Vatertag, etc. ersetzen lässt.) Und dann kommen viele viele Vorschläge und schon beim Lesen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. "Wir machen dieses Jahr Handabdrücke als ...", "Wir basteln einen Kalender.", "Wir wollen ..." Es ist schon etwas her, als ich mal Lehramt studiert habe und ich erinnere mich noch an eine Dozentin, die mit den Studenten Unterrichtsstunden vorbereitet hat. Wir durften viele Ideen einbringen und einige auch auf Umsetzbarkeit hin überprüfen. Sie ließ uns Fehler machen und half uns einen Zugang zu den Schülern zu finden. Es gab nur eines, was sie uns beinahe verbot - eine Stunde mit dem Satz "Wir wollen heute ... machen." Warum? Die Antwort ist ganz einfach, denn die Schüler wollten in der Regel nicht, sondern mussten. Und nicht "wir" haben gemacht, sondern die Schüler. Also sollten wir angehenden Lehrer das bitte auch berücksichtigen und verinnerlichen. Und was für Lehrer gilt, das sollte auch für andere Pädagogen gelten. Und noch etwas war wichtig, bei der Vorbereitung einer Stunde: Wir mussten uns immer überlegen, wie wir möglichst viele Schüler mit dem Thema erreichen. Alle erreichen ist beinahe unmöglich, aber viele Schüler - das sollte unser Ziel sein und diese vielen Schüler durften dabei weder unterfordert noch überfordert werden. Und auch das Kriterium gilt nicht nur für Schüler.
Nun stellt sich vielleicht die Frage, ob die Kinder vielleicht besser gar keine Geschenke machen sollen? Doch, sollen sie! Die Kinder sind nämlich sehr stolz darauf, den Eltern etwas schenken zu können. Ihnen das weg zu nehmen, wäre also auch nicht der richtige Weg. Stattdessen sollten die Geschenke, nur so leicht herzustellen sein, dass auch die Kleinsten sie schon möglichst komplett allein herstellen können, wie z.B.

Stoffbeutel bemalen

Bilder malen

Holzherzen-Schlüsselanhänger bemalen

Kühlschrankmagnete - kleine Holzstücke bemalen

Keilrahmen bemalen

Notizzettelhalter - Fimo formen und bemalen

und und und ....

Es gibt so viele Dinge, die auch die Kleinsten schon ganz alleine können, also lassen wir es sie auch alleine machen. Lassen wir uns nicht davon beeindrucken, ob die Kunstwerke und/oder Geschenke der Kinder in das ästhetische Profil der Erwachsenen passen, sondern lieber davon, was die Kinder schon alles können. Und was auch sehr wichtig ist: Lasst uns keinen Wettbewerb daraus machen, wer mit den Kindern das tollste, schönste, phantastischste Irgendwas geschaffen hat, sondern lasst uns den Blick für die Kinder im Auge haben!

Viel Spaß beim kreativen werkeln mit den Kindern!

Freitag, 9. Oktober 2015

Spinnennetze zum Spielen und Entdecken

Im Herbst sind sie eigentlich überall zu entdecken - die Spinnen in ihren Netze. Und ist "tier" erst einmal gefangen, gibt es kein entkommen mehr. Oder doch? Vielleicht, wenn man vorher ausreichend üben konnte? Wir haben jedenfalls "geübt" und hatten dabei auch noch jede Menge Spaß.

Für Spinnen-Körbchen werden benötigt:

  • ein kleines Plastekörbchen
  • dicker Bindfaden
  • verschieden Kleinteile


Los gehts:

Ich habe die Körbchen ganz herbstlich bestückt, weil es thematisch gerade passt. Dazu habe ich im 1€-Laden wieder verschiedene Dekoteile gekauft. Diese habe ich dann einfach ins Körbchen gelegt und das war es auch schon. Danach muss nur noch der Bindfaden kreuz und quer hin und her gezogen werden, sodass eine spinnennettzartige Abdeckung für das Körbchen entsteht. Die Schnur dabei so stark spannen, dass ein Widerstand zu spüren ist, wenn man sie beiseite schiebt. Wichtig ist, dass natürlich kleine Schlupflöcher bleiben, damit die Kinder auch sehen, dass es etwas zu erforschen und entdecken gibt.


Nun kann es auch schon losgehen. Die Kinder bekommen die Körbchen nun hingestellt und werden sicherlich ganz alleine damit beginnen, zu versuchen, an die vielen Teile, die im Körbchen liegen heranzukommen. Manche lassen sich ganz leicht durch die Löcher im Spinnennetz ziehen und andere Dinge gehen etwas schwerer, damit der Spielspaß möglichst lange erhalten bleibt.



Viel Spaß beim Nachmachen







Idee gefunden bei: Mom inspired life

Dienstag, 6. Oktober 2015

Wundertüten fühlen ...

... hat wohl jeder schon mal gemacht, oder? Schließlich will man ja nicht die Katze im Sack kaufen oder gewinnen. Und obwohl man sein Bestes gegeben hat, beim Fühlen, war am Ende doch nichts Gescheites in der Wundertüte. Anders sah es bei den Wundertüten aus, die ich für die Kinder vorbereitet habe. Es gab zwar keine großen Überraschungen bzgl. des Inhalts, aber das Ertasten, Erfühlen und Spielen war trotzdem schön.

Für Wundertüten werden benötigt:

  • Zip-Beutel
  • farblose Flüssigseife oder Haargel
  • verschiedene Kleinteile
  • Klebeband


Los gehts:

Je nach Alter der Kinder, können die Tüten vorbereitet werden oder gemeinsam mit den Kindern bestückt werden. Da ich momentan ganz kleine Mäuse betreue, habe ich alles vorbereitet. Dazu habe ich je einen Beutel mit herbstlichen Kleinteilen gefüllt. Diese habe ich im 1€-Laden für wenig Geld erstanden. Danach habe ich die Beutel etwa zur Hälfte mit Seife gefüllt. Durch das Füllen entstehen viele Luftblasen in der Seife. Deshalb habe ich die Beutel einfach ein paar Stunden offen stehen lassen, bis die Luftblasen weg waren. Dann habe ich die Beutel vorsichtig verschlossen und dabei möglichst viel Luft rausgedrückt. Anschließend habe ich die Beutel außerdem noch mit Heißkleber zugeklebt. Leider ist dadurch die Folie teilweise geschmolzen. Deshalb habe ich dann noch Klebeband drüber geklebt. 


Die fertige Tüte kommt dann zur Sicherheit nochmal in eine zweite Tüte, damit auch wirklich nix rauslaufen kann.

Nun kann es aber auch schon losgehen mit dem Spielen. Ich habe zunächst den Boden mit Folie bedeckt, aber da das nur wenig effektiv war und auch von den Tüten abgelenkt hat, bin ich volles Risiko eingegangen und hab die Folie wieder weggeräumt. Die Kinder haben sich dann sehr schnell er die Tüten hergemacht und auf unterschiedlichste Art und Weise damit gespielt. Zunächst haben die Kinder die Tütchen genauer untersucht, gedrückt und gequetscht.


Später wurden die Tüten dann zum Tisch getragen und dort weiter untersucht und außerdem auf ihre Flugfähigkeit getestet.


Wichtig ist, dass das Spiel immer genau beobachtet wird, falls doch mal ein Tütchen kaputt geht.

Diese Tüten lassen sich natürlich zu jedem beliebigen Thema einsetzen. Wenn die Kinder genug gespielt haben, werden die Tüten wieder geleert und später neu gefüllt.

Die Tüten können auch mit Haargel gefüllt werden. Das hat den Vorteil, dass sich weniger Luftblasen bilden. Allerdings ist es auch deutlich teurer als Seife und deshalb habe ich mich für die Seife entschieden.

Viel Spaß beim Nachmachen

Idee gesehen bei: Hands on as we grow

Donnerstag, 17. September 2015

Entdeckerkissen für kleine Entdecker

Ich habe für meine Kinder ein kleines Entdeckerkissen genäht und da die Resonanz auf das Kissen nicht nur von den Kindern sehr positiv war, möchte ich hier zeigen, wie so ein Kissen ganz leicht selbst genäht werden kann.

Für ein Entdeckerkissen wird benötigt:

  • Stoff
  • durchsichtige Tischdecke
  • Reis
  • kleines Spielzeug (Ü-Eier Figuren, kleine Schleichtiere, Knöpfe, Schneckenhäuser, Wäscheklammern, etc)
Los gehts:

Zunächst muss der Stoff zugeschnitten werden. Ich habe das Kissen in der Größe 18x18cm gemacht. Es wird dafür ein Quadrat in der Größe für die Rückseite benötigt. Außerdem 4 Teile für den Rahmen. Mein Rahmen hat später eine Breite von 3,5cm, also habe ich die Streifen 7x18cm groß gemacht. Die Streifen müssen noch bearbeitet werden, damit sie am Ende an den Ecken schön aufeinander treffen. Dazu jeweils im 45° Winkel zur Mitte hin eine Linie einzeichnen und den überflüssigen Stoff wegschneiden. (Ich hatte mir das gleich zu Beginn als Schablone gemacht, weil ich davon ausging, dass ich wohl mehrere Entdeckerkissen nähen werde.)
Zum Schluss fehlt noch das Sichtfenster. Dieses habe ich aus der Tischdecke gemacht und ein Quadrat mit ca. 17x17cm Größe ausgeschnitten.


Jetzt kann genäht werden. Zuerst werden die Ecken aneinander genäht. Immer zwei Streifen aufeinander legen und zusammennähen. Das wird solange gemacht, bis alle Ecken aneinander genäht sind und ein Quadrat entsteht, wenn man es auseinander zieht.


Bevor es weiter geht, wird die überflüssige Nahtzugabe mit einer Zickzack-Schere weggeschnitten. Mit einer kleinen Schere in der Spitze den Stoff vorsichtig bis zur Naht einschneiden.


Danach werden die Nahtzugaben auseinander gebügelt. Ich bin ein ziemlicher Bügelmuffel, aber hier bügel sogar ich, damit es am Ende alles schön glatt liegt. Außerdem werden die späteren Innenkanten gleich noch gebügelt. Dazu den Rahmen so aufeinanderlegen, dass die Nähte alle verschwunden sind und dann bügeln.


Weiter geht es mit dem Sichtfenster. Die Folie wird nun mittig auf den Rahmen gelegt und festgeklemmt. Möglichst nicht mit Nadeln fixieren, damit so wenig Löcher wie möglich in der Folie sind. Wer keine Klemmen hat, behilft sich mit einem Stück Klebeband. 


Nun wird die Folie an einer Seite des Rahmens festgenäht. Da man die Naht am Ende nicht sieht, muss diese auch nicht super akkurat sein. Wichtig ist nur, die Stichlänge möglichst hoch zu wählen, damit die Folie nicht perforiert wird und am Ende ausreißt. Da die Stichlänge so groß ist, habe ich insegsamt drei Nähte gemacht, damit möglichst kein Reiskorn zwischen den Lücken durchrutschen kann. 


Nachdem die Folie festgenäht ist, wird der Rahmen wieder zugeklappt und umgedreht. Nun wird von der sichtbaren Seite noch einmal eine Naht knapp an der Innenseite des Rahmens gemacht.  Diese Naht nicht verriegeln, damit nicht unnötig Löcher in der Folie entstehen. Stattdessen vor und nach dem Nähen den Faden etwas länger lassen und am Ende mit einer Nadel vorsichtig auf die Rückseite ziehen und dort verknoten. Das Vorderteil ist damit fertig.


Nun werden das Vorderteil und das Rückteil so aufeinandergelegt, dass die Seiten, die am Ende außen sein sollen, innen liegen. Die Teile werden aufeinander gesteckt und bis auf eine Wendeöffnung zusammengenäht. Diesmal habe ich die Stichlänge extra klein gewählt, damit auch am Rand nichts rausrutschen kann. Außerdem habe ich zur Sicherheit zweimal die Außennaht genäht. 


Danach muss das Kissen nur noch gewendet werden und ist fertig zum Befüllen.


In ein Kissen habe ich ca. 250g Reis gefüllt und diverse Kleinteile. Ich habe dabei immer mal die Wendeöffnung zugehalten und probiert, ob sich Reis und Kleinteile gut vermischen lassen. Nachdem mir die Füllmenge gefallen hat, habe ich noch die Wendeöffnung zugenäht. Auch die habe ich wieder zweimal genäht - zur Sicherheit. 


Bei allem Spaß für die Kinder, muss das Spielzeug einfach möglichst sicher sein, denn ganz ungefährlich ist das nicht, wenn wirklich mal was aufgeht. Ich empfehle daher, die Entdeckerkissen nicht so zu verstauen, dass die Kinder selbstständig ran kommen, damit man immer einen Blick auf Kinder und Kissen haben kann und ggf. eingreifen kann, wenn sich doch mal eine Naht löst oder vielleicht ein Loch in der Folie ist.


Für größere Kinder kann man noch eine Karte mit Abbildungen aller Gegenstände, die sich in dem Kissen befinden machen, sodass die Kinder abhacken können, was sie schon gefunden haben. Das lässt sich dann auch auf Zeit suchen.
Wer keine Möglichkeit hat, solch ein Kissen zu nähen, kann Reis und Spielsachen auch einfach in einen Gefrierbeutel geben und diesen am Rand ordentlich mit Klebeband zukleben. Eine andere Möglichkeit wäre, alles in eine durchsichtige Plasteflasche zu füllen.

Viel Spaß beim Nachmachen



Donnerstag, 3. September 2015

Eine dicke Regenwolke kommt übers Meer ...

... eine dicke Regenwolke gibt es nicht mehr ... so geht das Lied nicht ganz, aber trifft es in unserem Fall trotzdem ganz gut, wenn wir haben heute Regenwolken zerstört.

Für Regenwolken werden benötigt:
  • ein Stück (weiße) Seife
  • eine Mikrowelle
Los geht's:


Zunächst muss die Seife in eine Wolke verwandelt werden. Dazu habe ich die Seife halbiert (eine ganze geht natürlich auch), in eine Schale gelegt und dann für ca. 3 Minuten bei ca. 500Watt in die Mikrowelle gepackt. Das ganze kann man auch viel schneller machen, indem man die Mikrowelle bei voller Leistung laufen lässt, allerdings kann es dann schnell passieren, dass die Seife verbrennt. Bei weniger Watt dauert es etwas länger, aber am Ende hat man keine braunen Flecken auf der Wolke. Zunächst einmal kann nun beobachtet werden, wie die Seife in der Mikrowelle langsam anfängt zu wachsen.




Wenn die Wolke aus der Mikrowelle kommt, ist diese zunächst ziemlich heiß und muss ein paar Minuten abkühlen.   



Danach kann damit begonnen werden, die Wolken zu zerstören, damit am Himmel wieder Platz ist für die Sonne.



 
      


Und wenn alle Wolken zerstört sind, dann können die Wolkenflöckchen die Sonnenstrahlen auch gar nicht mehr aufhalten.




Die Wolkenzerstörung ist eine etwas krümelige Angelegenheit. Es empfiehlt sich daher, unbedingt einen Staubsauger in greifbarer Nähe zu haben, damit die Wolkenreste nach dem Spielen schnell beseitigt werden können.

Viel Spaß beim Nachmachen
Idee gefunden bei: Learn Play Imagine